SPD-Stammtisch setzt auf moderates Wachstum der Stadt

Veröffentlicht am 22.11.2014 in Ortsverein

Die augenblickliche Wirtschaftslage der Stadt Buchloe sieht beeindruckend aus. Dank der in Deutschland immer noch guten Konjunktur ist das Gewerbesteueraufkommen hoch. Verantwortlich dafür sind nicht nur Mittelstand und Einzelhandel, sondern vor allem einige unserer ansässigen großen Unternehmen.

Dennoch sah der jüngste SPD-Stammtisch die Lage eher nüchtern. Die Gewerbesteuer ist keine wirklich verlässliche kommunale Einnahmequelle, sondern immer nur ein Zusatz, für den man dankbar sein sollte, auf den man aber nicht die Existenz der Stadt aufbauen kann. Sobald die Konjunktur abflaut oder sich ein großer Betrieb entscheidet, nur noch wenige Gewinne auszuweisen, sondern fast alles zu reinvestieren, sinkt die Gewerbesteuer in Buchloe schnell um Millionenbeträge.

Der Stammtisch hält es darum für sinnvoller, vorrangig neue Wohnflächen und erst zweitrangig neue Gewerbeflächen auszuweisen. Wenn die Wohnbevölkerung wächst, steigt der kommunale Anteil an der Einkommenssteuer, die im Gegensatz zur Gewerbesteuer eine weitgehend verlässliche Einnahmequelle der Stadt darstellt. Wenn es mehr Buchloerinnen und Buchloer gibt, wird auch die wirtschaftliche Lage des örtlichen Handwerks und Einzelhandels gestärkt. Allerdings steigt damit auch der Bedarf an Krippenplätzen, weil vor allem junge Familie zuziehen.

Wünschenswert sind gewerbliche Neuansiedlungen dennoch, auch wenn sie nicht vorrangiges Ziel der Wirtschaftspolitik sind. Denn je mehr Arbeitsplätze in der Stadt existieren, desto weniger Buchloerinnen und Buchloer müssen täglich in die Ballungsräume pendeln. Sollten neue Gewerbeflächen entstehen, so ist auf eine gute Verkehrsanbindung zu achten. Das ist an der Autobahnausfahrt Buchloe-Ost bisher nicht gelungen, kann aber künftig an der Ausfahrt West Richtung Wiedergeltingen durchaus erfolgreich sein.

Uneins war sich der Stammtisch, ob die Stadt die Stelle eines Wirtschaftsbeauftragten schaffen soll, der jährlich möglichst alle Unternehmen besucht und nach ihren Bedürfnissen befragt. Einerseits könnten dadurch vielleicht Abwanderungen von Betrieben vermieden werden, andererseits würden sich viele Unternehmen nach wenigen Jahren möglicherweise gegängelt und überbetreut fühlen.