Am 27.01. legte die SPD Buchloe einen Kranz auf dem jüdischen Friedhof in Erpfting nieder. Weitere Mitglieder der SPD aus dem Ostallgäu sowie etliche Gäste aus Landsberg und Umgebung, insgesamt etwa fünfundzwanzig Personen, nahmen an der Gedenkveranstaltung teil. Prominente Gäste waren der Füssener Europakandidat Daniel Schreiner sowie der ehemalige Standortälteste der Bundeswehr, Oberst a. D. Klaus Schuster. Zweiter Gedenkredner war der Ortsvereinsvorsitzende Bernd Gramlich aus Buchloe.
Im Vorfeld stellte sich heraus, dass die Kranzniederlegung mit einer Gedenkstunde der Bürgervereinigung zur Erforschung der Landsberger Zeitgeschichte am selben Ort zusammenfiel. Die SPD Buchloe und die Bürgervereinigung schlossen sich daher zum gemeinsamen Gedenken zusammen. Der Geschäftsführer der Bürgervereinigung, Tyll-Patrick Albrecht aus Denklingen, hielt die Eröffnungsrede, in der er die Notwendigkeit einer positiven Erinnerungskultur in einer Zeit des Vergessens und Verdrängens betonte.
Bernd blickte anschließend auf die Geschichte des Gedenktags und des Gedenkorts zurück. Am 27.01.1945 wurden die Konzentrationslager im polnischen Auschwitz befreit. Seit 1996 ist dieser Tag in Deutschland offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. In Erpfting befand sich das Außenlager VII des Konzentrationslagers Kaufering, in dem Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus ganz Europa unter unmenschlichsten Bedingungen Militärflugzeuge bauten. Die meisten von ihnen starben an den Strapazen. Das Außenlager wurde seit 1985 zur Europäischen Holocaustgedenkstätte restauriert. Finanziert wurde die Gedenkstätte vom Buchloer Unternehmer und SPD-Mitglied Alexander Moksel, der selbst in jungen Jahren die Greuel der Konzentrationslager in Polen erfahren hatte. Die Kranzniederlegung fand jedoch nicht an der Gedenkstätte, sondern auf dem abseits davon gelegenen jüdischen Friedhof statt, auf dem etwa 2000 Opfer des nationalsozialistischen Terrors begraben sind.